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Weihnachten im Glas: gelungene Paarungen

Von Manu
Weltweit anerkannter Sommelier.
Regeln, die den Festabend retten
Vergessen Sie die einschüchternde Theorie. Merken Sie sich diese Anhaltspunkte – leicht anzuwenden, selbst wenn die Sauce einreduziert und die Familie eintrifft.
- Die Sauce entscheidet mehr als das Fleisch: Sahne, Butter, Jus, Gewürze … passen Sie den Wein an das „Kleid» an.
- Süße verlangt Süße: Zu einem süßen Gericht oder Dessert einen Wein wählen, der mindestens ebenso süß ist.
- Säure = Frische: Sie putzt Fett weg (Foie gras, Lachs, Käse … funktioniert jedes Mal).
- Schaumwein: Schweizer Taschenmesser vom Apéro bis zum Dessert – er macht Appetit und erleichtert das Menü.
Mit diesen Punkten im Kopf lässt sich das Menü stressfrei abspulen.
Apéro, Lachs, Foie gras: stilvoll starten
Zum Apéro setzen Sie auf klare Perlen: Schweizer traditionelle Methode, Crémant oder Champagner brut. Sie knallen zu Gougères, Blätterteiggebäck und Rauchlachs. Ein spritziger Weißer geht ebenfalls: trockener Chasselas von La Côte, Riesling oder ein geradliniger Silvaner.
Foie gras? Zwei Wege. Klassisch und festlich: ein Süßwein (Jurançon, Walliser Spätlese, zarte Amigne, angetrocknete Petite Arvine). Moderner: ein trockener, nerviger Weißwein, der das Fett wachkitzelt (Riesling, Chenin, trockene Petite Arvine). Terrine = Süßwein; in der Pfanne mit Früchten = frischeren Weißwein.
Meer, Land, Vegetarisch: das Herz des Mahls
Der Hauptgang macht die Wetterlage im Glas. Einige sichere Duos zur Orientierung.
- Fisch und Meeresfrüchte: präzise, wenig holzbetonte Weiße. Chablis, Walliser Heida/Païen, Altesse aus Savoyen, straffer Chardonnay. Zu cremigen Jakobsmuscheln ein fülligerer Chardonnay.
- Gebratenes Geflügel (Truthahn, Kapaun): feine, saftige Rote (Pinot Noir, Gamay, Dôle) oder ein großzügiger, frischer Weißer (Chardonnay, Altesse). Kräuterfüllung? Pinot. Mit Maronen? Weiß.
- Wild mit kräftigem Jus: charaktervolle, nicht zu harte Rote. Walliser Syrah, Cornalin, Humagne Rouge, Tessiner Merlot oder eine ausgewogene Bordeaux-Cuvée.
- Elegante Vegetarküche (Butternut, Pilze, Trüffel): texturierter Weißwein (Chenin, Chardonnay) oder ein leichter, erdiger Roter (Poulsard, Trousseau, Pinot).
Merken Sie: Intensität des Weins = Intensität des Gerichts. Je kräftiger das Gericht, desto kraftvoller darf der Wein sein.
Und zur Bûche, was trinken wir ?
Fruchtige oder exotische Bûche: halbtrockener Schaumwein, Moscato d’Asti oder ein duftiger, luftiger Muscat. Schokoladen-Bûche: greifen Sie zu einem süßen Roten (aufgespriteter Typ) oder zu einer edelsüßen Spezialität mit Kakaolikör-Aromen. Goldene Regel: Der Wein muss so süß sein wie das Dessert, sonst wirkt er bitter.
Kleine Handgriffe mit großer Wirkung
Zwei Minuten Logistik, Stunden des Glücks.
- Weiße nicht eiskalt servieren (um 10-12 °C), Rote nicht warm (16-18 °C). Zu kalte Schaumweine verlieren ihr Parfum.
- Einen jungen Rotwein 30 Minuten karaffieren; auch ein im Holz ausgebauter Weißer gewinnt durch die Karaffe an Geschmeidigkeit.
- Ein Wein pro Gang genügt. Und halten Sie eine leichte Flasche kühl bereit, um die Runde zu „beleben», falls der Abend länger wird.
Am Ende ist Pairing das Erzählen der Geschichte des Essens. Probieren, kosten, anpassen. Heute Abend ist die beste Kombination diejenige, die alle an den Tisch bringt – und Lust macht, noch eine letzte Flasche zu öffnen, einfach um das Gespräch fortzusetzen.
