Unverzichtbare Rebsorten: Der Kompass für die Weinauswahl
Von Greg
Liebhaber guter Weine und Kuriositäten.
Es gibt mehr als 10 000 Rebsorten weltweit. Mit anderen Worten: Selbst mit einem gut gefüllten Keller und viel Freizeit wird man nie alle probieren. Aber keine Sorge: Um das Wesentliche zu verstehen, reichen ein paar Namen. Hier sind die wichtigsten Rebsorten, die immer wieder im Glas und auf den Speisekarten auftauchen.
Die roten Stars
Cabernet Sauvignon: der Kräftige. Strukturiert, tanninreich, liebt er das Zusammenspiel mit einem gegrillten Entrecôte. Man findet ihn überall, von Bordeaux bis Kalifornien.
Merlot: der Charmeur. Rund, fruchtig, leicht zugänglich, passt zu Schmorgerichten ebenso wie zu einer würzigen Pizza.
Pinot Noir: der Sensible. Leicht, raffiniert, manchmal launisch – er glänzt zu Geflügel oder einer feinen Aufschnittplatte. Eine Rebsorte, die Spitze der Lederjacke vorzieht.
Syrah/Shiraz: der Sonnige. Schwarze Früchte, Gewürze, manchmal ein Hauch Rauch: das ist der Wein für Sommergrills und Lammkoteletts.
Die unverzichtbaren Weißen
Chardonnay: das Chamäleon. Er kann alles, vom frischen, zitrusbetonten Wein bis zum opulenten Fassgereiften. Er fühlt sich bei Austern ebenso wohl wie bei Geflügel in Rahmsauce.
Sauvignon Blanc: der Tonische. Frisch, kräuterig, oft mit Noten von Grapefruit oder Buchsbaum. Ideal zu warmem Ziegenkäse-Salat oder Meeresfrüchten.
Riesling: der Mineralische. Trocken oder leicht süß, er brilliert zu asiatischen Gerichten oder einer modern interpretierten Sauerkrautplatte. Eine Rebsorte, die Präzision liebt.
Gewürztraminer: der Exotische. Duftend, intensiv, mit Aromen von Litschi oder Rose. Perfekt zu kräftigem Käse oder indischer Küche.
Und die Lokalen?
Natürlich sind diese großen Namen die Säulen. Aber jede Region hat ihre Schätze: Malbec in Argentinien, Tempranillo in Spanien, Sangiovese in Italien. Und nicht zu vergessen die autochthonen Rebsorten, weniger bekannt, aber spannend. Ein Schweizer Chasselas zum Beispiel begleitet Fondue oder Raclette mit Bravour.
Wie behält man den Überblick?
Man muss keine Enzyklopädie auswendig lernen. Beginnen Sie mit diesen wenigen Rebsorten, probieren Sie sie in verschiedenen Stilen und Ländern. Schnell werden Sie merken, dass ein Chardonnay aus Burgund ganz anders schmeckt als einer aus Australien. Genau dort beginnt die Reise.
Am Ende ist das Kennenlernen der unverzichtbaren Rebsorten wie das Erlernen der Grundakkorde auf der Gitarre. Danach heißt es improvisieren und sich überraschen lassen. Und wenn Sie im Restaurant unsicher sind? Ein kurzer Blick auf die Rebsorte auf der Karte genügt oft, um sich zu orientieren – ganz ohne Weinduden.
Häufige Fragen zu den unverzichtbaren Rebsorten
Was ist eine Rebsorte und warum ist sie wichtig?
Die Rebsorte ist die Traubenart. Sie gibt einen ersten Hinweis auf Aromen, Textur und mögliche Kombinationen, noch bevor Terroir und Ausbau ins Spiel kommen.
Wie wähle ich zwischen einem holzgereiften und einem nicht holzgereiften Chardonnay?
Wenn Sie Butter/Haselnuss und einen vollen Körper mögen, wählen Sie einen Ausbau im Barrique. Für einen geradlinigen, zitronigen Stil bevorzugen Sie einen Chablis oder einen nicht holzgereiften Chardonnay.
Syrah und Shiraz, ist das die gleiche Rebsorte?
Ja. In kühlem Klima (Nordrhône) ist die Syrah pfeffrig und floral; in warmem Klima (Australien) ist die Shiraz sonniger, reifer und würziger.
Welcher Wein passt zu Pizza oder Tomatenpasta?
Sangiovese ist die erste Wahl. Merlot oder Grenache funktionieren ebenfalls sehr gut, besonders bei einfachen, kräuterbetonten Belägen.
Welchen Weißwein bevorzugt man zu Meeresfrüchten und Austern?
Albariño, Muscadet oder Chablis-Chardonnay. Ihre Salzigkeit und Frische respektieren das Jod und heben die Textur hervor.
Bei welcher Temperatur serviert man Rot- und Weißweine?
Leichte Rotweine 14–15 °C; kräftige Rotweine 16–18 °C. Lebhafte Weißweine 8–10 °C; volle Weißweine 10–12 °C. Servieren Sie etwas kühler: der Wein erwärmt sich schnell im Glas.
Soll man Weißwein karaffieren?
Ja, manchmal. Ein junger, im Holz ausgebauter Weißwein kann nach 15–30 Minuten an Offenheit gewinnen. Sehr fragile, aromatische Weißweine sollten Sie nicht karaffieren, wenn Präzision gewünscht ist.
Wie erkenne ich, ob ein Riesling trocken oder halbtrocken ist?
Prüfen Sie die Zuckerangabe (trocken, halbtrocken) oder die lokalen Bezeichnungen. In Deutschland variieren die Stile; im Elsass ist „trocken“ auf modernen Etiketten meist angegeben.
Welcher leichte Rotwein eignet sich für den Aperitif?
Gamay (Beaujolais) oder Pinot Noir leicht gekühlt serviert. Sie bieten Frucht ohne den Gaumen zu beschweren.
Welche Rebsorten für ein romantisches Abendessen?
Eleganter Pinot Noir oder fein holzbetonter Chardonnay: sie begleiten, ohne das Gespräch oder feine Gerichte zu dominieren.
Kann dieselbe Rebsorte je nach Land unterschiedlich schmecken?
Ja. Klima, Böden und Entscheidungen des Winzers verändern das Profil. Beispiel: Loire-Sauvignon (mineralisch) vs. Marlborough (tropisch und expressiv).
Muss ich immer einen jungen Rotwein karaffieren?
Nicht immer. Karaffieren hilft bei tanninreichen Rotweinen (Cabernet, Malbec). Leichte Weine (Gamay, Pinot) verlieren manchmal an Finesse, wenn sie zu stark belüftet werden.
Welcher Wein für eine Sommer-Grillparty?
Malbec, Syrah/Shiraz oder eine GSM-Cuvée (Grenache-Syrah-Mourvèdre). Leicht gekühlt servieren, um die Frische zu bewahren.
Wie bewahrt man eine angebrochene Flasche auf?
Wieder verkorken, kühl lagern, eine Vakuumpumpe oder Inertgas verwenden. Weißweine halten 3–5 Tage, Rotweine 2–4 Tage je nach Struktur.
Ich bin Anfänger: mit welchen Rebsorten soll ich beginnen?
Sauvignon Blanc, nicht holzgereifter Chardonnay, Pinot Noir, Merlot und Syrah. Fünf klare Orientierungspunkte, um Ihren Geschmack zu kartieren.