Pinot Noir vs Merlot: das Duell, das Ihre Gläser erhellt
Von Greg
Liebhaber guter Weine und Kuriositäten.
Pinot Noir oder Merlot? Zwei Namen, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, zwei Stars unserer Keller. Doch hinter diesen Etiketten verbergen sich zwei sehr unterschiedliche Welten. Der eine spielt mit Finesse, der andere mit Rundheit. Also, wie entscheidet man sich zwischen diesen beiden roten Ikonen?
Zwei gegensätzliche Persönlichkeiten
Der Pinot Noir ist die diskrete Eleganz. Leicht, fein, manchmal etwas launisch – er deutet lieber an, als sich aufzudrängen. Seine Aromen? Zarte rote Früchte – Erdbeere, Kirsche, Himbeere – manchmal mit einer blumigen oder würzigen Note. Am Gaumen bleibt er geschmeidig, mit einer lebhaften Säure, die ihm Frische und Leichtigkeit verleiht. Man beschreibt ihn oft als „Spitzenwein wie aus Spitze gewebt“.
Der Merlot dagegen ist der warme Cousin. Voller, runder, mit großzügiger Substanz. Er zeigt sich in Aromen von Pflaume, Brombeere, Schokolade und manchmal sogar einem Hauch von Kaffee. Leicht zu mögen, leicht zu trinken – seine weiche Art verführt vom ersten Schluck an. Ein Wein, den man gern als „charmant“ bezeichnet.
Am Tisch: zwei Stilrichtungen
Stellen Sie sich ein Abendessen vor. Der Pinot Noir kommt mit Leichtigkeit, passt zu einem Brathuhn, einem Lachsfilet oder sogar zu einem Raclette (ja, er überrascht). Er erschlägt das Gericht nie, sondern begleitet es.
Der Merlot hingegen liebt die Großzügigkeit. Er passt zu Gegrilltem, zu Schmorgerichten und zu Hartkäse. Am Grillabend ist er oft der Wein, auf den sich alle einigen können.
Ihr Charakter im Keller
Pinot Noir gilt als schwierig im Anbau: Er verlangt Pflege, ein nicht zu heißes Klima und belohnt nur diejenigen, die ihn wirklich beherrschen. Der Merlot ist pflegeleichter, passt sich besser an, reift leichter aus und liefert selbst in schwierigen Jahrgängen runde Weine.
Also, welchen wählen?
Alles hängt von Stimmung und Moment ab. Suchen Sie Leichtigkeit, einen Wein, der mit Finesse über die Zunge tanzt? Dann greifen Sie zum Pinot Noir. Wünschen Sie einen runderen, saftigeren Rotwein, den man mit Freunden zu einem geselligen Gericht teilen kann? Dann ist der Merlot Ihr Verbündeter.
Und vielleicht liegt der wahre Genuss ja darin, nicht zu wählen, sondern beide im Keller zu haben. Denn es gibt Abende, an denen man eine zarte Berührung sucht – und andere, an denen man eine Umarmung bevorzugt.
Haeufige Fragen zu Pinot Noir vs Merlot
Was ist der wichtigste Geschmacksunterschied zwischen Pinot Noir und Merlot?
Pinot Noir setzt auf Finesse, Saeure und rote Früchte; Merlot bietet mehr Rundung, samtige Tannine und reife dunkle Früchte.
Welche Gerichte passen am besten zu Pinot Noir?
Bratgeflugel, gegrillter Lachs, Pilzrisotto, vegetarische Kraeuterkueche und Weichkaese.
Und zum Merlot – welche Top-Kombinationen?
Pasta Bolognese, kraeftige Pizzas, Burger, rosa oder geschmorte Fleischgerichte mit Tomate/Kraeutern, Schnittkaese.
Wie erkennt man die beiden blind?
Mit dem Auge: Pinot heller; Merlot dunkler. In der Nase: rote Früchte & Waldboden bei Pinot; Pflaume, Brombeere, teils Kakao/Vanille bei Merlot. Am Gaumen: schlanke Frische vs. samtige Rundung.
Welche Serviertemperatur ist ideal?
Pinot Noir: 14–16 °C, um die Zartheit zu bewahren. Merlot: 16–18 °C, besonders wenn reich oder holzbetont.
Soll man karaffieren?
Pinot Noir: selten, oder kurz (20 Min.). Merlot: in der Jugend nuetzlich (30–60 Min.), um Tannine zu soften.