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Perfekter Keller, gelassene Weine

 
Von Natacha
Bio-Winzerin in Umstellung.
Ein Keller ist das Gästezimmer Ihrer Flaschen. Man senkt die Stimme, zieht die Vorhänge zu und lässt der Zeit ihren Lauf. Wein richtig zu lagern heißt vor allem: keine Achterbahn. Hier die einfache, schnörkellose Anleitung, damit Ihre Gewächse Haltung bewahren – vom kleinen Roten für Freunde bis zur großen Festflasche.
Die goldene Regel: Stabilität
Wein liebt die Stabilität. Die ideale Temperatur liegt zwischen 10 und 14 °C, wichtiger ist jedoch, dass sie nicht Achterbahn fährt. Ein etwas kühler, aber konstanter Keller lässt Wein besser reifen als ein Schrank, der je nach Jahreszeit von warm zu kalt wechselt.
Streben Sie außerdem eine moderate Luftfeuchtigkeit an (etwa 60-80 %). Zu trocken, und der Korken zieht sich zusammen; zu feucht, und die Etiketten lösen sich. Ein kleines Thermo-Hygrometer wirkt Wunder und erspart Ihnen das Blindfliegen.
Dunkelheit, Ruhe, Gerüche
Wein ist schüchtern. Er fürchtet direktes Licht, besonders Neonröhren und Sonne. Bewahren Sie Ihre Flaschen im Dunkeln auf – oder zumindest im Schatten. Auch Ruhe zählt: keine Vibrationen. Also keine Waschmaschine und keinen Subwoofer neben den Kisten mit Roten …
Halten Sie schließlich starke Gerüche fern. Wein atmet durch seinen Korken. Frische Farbe, Reinigungsmittel, Zwiebeln – all das kann unerwünschte Spuren hinterlassen. Ein kühler, dunkler, sauberer und belüfteter Keller macht die Flaschen glücklich.
Wie lagern: liegend oder stehend?
Mit Naturkork lagern Sie Flaschen liegend: Der Wein hält den Korken feucht, Luft bleibt draußen. Mit Schraubverschluss oder Glasverschluss können Sie sie stehend lagern – das ist praktischer. Und die Schaumweine? Liegend oder leicht geneigt fühlen sie sich wohl.
Vermeiden Sie wacklige Stapel: Besser sind einfache, stabile Regale. Lassen Sie etwas Platz, damit die Luft zirkulieren kann. Und wenn eine Flasche gereist ist, lassen Sie sie 24 bis 48 Stunden ruhen, bevor Sie sie öffnen. Wein mag kein Gerüttel – wie nach einem langen Erntetag.
Kleiner Keller, große Ideen
Kein Naturkeller? Nicht schlimm. Eine dunkle Ecke im Schrank, unter der Treppe oder ein einfacher Weinklimaschrank funktionieren bestens, wenn Sie Kurs auf die Stabilität halten. Eine Korkmatte unter den Regalen dämpft Vibrationen. Eine Schüssel Wasser (oder ein feuchtes Tuch) kann die Luftfeuchtigkeit etwas anheben. Einfach und wirkungsvoll.
Damit alles klar ist, hier eine Merkhilfe für die Tür:
- Stabile Temperatur: lieber etwas kühler als schwankend.
- Dunkelheit: kein direktes Licht, keine grellen Spots.
- Ruhe: fern von Vibrationen und Stößen.
- Gute Luft: keine starken Gerüche, etwas Lüftung.
- Passende Lage: liegend bei Kork, stehend bei Schraub- oder Glasverschluss möglich.
Mit diesen fünf Reflexen decken Sie das Wesentliche für 99 % der Alltags- wie Festweine ab.
Letzter Freundschaftstipp: Machen Sie einen kleinen Kellerplan. Ein Notizbuch, ein paar Etiketten, Kaufdatum und zwei Zonen – „zu trinken» und „zu warten». So vermeiden Sie, einen trinkreifen Wein zu lange liegen zu lassen oder zu früh eine Flasche zu öffnen, die noch eine Saison verdient hätte.
Der Keller ist kein Museum, sondern ein Wohnraum für Ihre Flaschen. Pflegen Sie ihn, laden Sie Freunde ein, holen Sie eine Flasche und öffnen Sie sie zum richtigen Zeitpunkt. Das wahre Geheimnis der Lagerung? Respekt vor der Zeit … und die Freude, sie zu teilen.

