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Miesmuscheln: Welchen Wein öffnen?

Von Manu
Weltweit anerkannter Sommelier.
Eine Schüssel dampfender Miesmuscheln, das Meer, das noch an der Schale klatscht, und der Tisch, der lebendig wird. Die Frage kommt immer: Was trinkt man dazu? Gute Nachricht: Muscheln lieben klare, salzige, bekömmliche Weine. Folgen Sie der Meeresströmung.
Die sichere Wahl für Moules marinières
Zu Knoblauch, Zwiebel und Petersilie sucht man Biss und Frische. Der ideale Begleiter bleibt ein trockener, lebhafter Weißwein ohne Holz. Denken Sie an die atlantischen Küsten und … an die Schweizer Seen.
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Muscadet (Melon de Bourgogne): zitrusbetont, salzig, er spricht die Sprache der Gezeiten.
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Waadtländer Chasselas oder Walliser Fendant: geradlinig, klar, mitunter eine perlende Spitze, die den Bissen wachkitzelt.
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Picpoul de Pinet, Albariño/Alvarinho, Txakoli: Spannung, Jodigkeit, ein Hauch Zitruszeste. Perfekt.
 
Einfache Regel: ein trockener, leichter Weißwein ohne ausgeprägte Holznote. Meiden Sie schwere Weine, sie erdrücken den Topf.
Wenn es mit Sahne ist
Sahne verlangt etwas mehr Rundung, aber keine Schwere. Gesucht ist ein Weißwein mit Volumen und stets mit Frische.
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Unholziger Chardonnay (Mâconnais, Chablais oder La Côte): geschmeidig, dezent buttrig, hüllt ein ohne zu beschweren.
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Pinot Blanc oder trockener Pinot Gris aus dem Elsass: weiche Textur, klarer Abgang.
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Trockener, zarter Chenin, nicht zu kraftvolle Petite Arvine: Frucht und eine Spur Salzigkeit.
 
Serviertipp: 10-11 °C, nicht eiskalt. Zu kalt verschwinden die Sahne und der Wein gleich mit.
Gewürze, Curry, Kokosmilch: setzen Sie auf Aromatik
Kräftiger gewürzte Gerichte mögen einen ausdrucksstarken Weißwein, manchmal mit einem Hauch Süße, um die Schärfe zu zügeln.
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Trockener oder leicht halbtrockener Riesling: brillante Säure, Duft, der die Sauce durchdringt.
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Leichter Gewürztraminer, Walliser Traminer: Litschi und Rose, sofern trocken und frisch.
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Vermentino oder Grüner Veltliner: feine Kräuter, weißer Pfeffer, Präzision.
 
Sparsam mit dem Alkohol: Je höher er ist, desto stärker verstärkt er die Schärfe der Gewürze.
Tomate, Plancha … und die Option trockener Rosé (oder sehr leichter Rotwein)
Mit Tomate oder einem pikanten Sud darf es auch mal nicht nur Weiß sein. Ja – aber mit Fingerspitzengefühl.
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Trockener, knackiger Rosé (Provence, Genferseegebiet): erfrischt, klärt, lässt die Frucht sprechen.
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Ultraleichter Rotwein, kühl serviert: feiner Gamay, Poulsard, sanfte Mondeuse. Wenig Tannin, sonst klammert sich die Jodigkeit der Muscheln daran.
 
Rotwein bei 12-14 °C servieren. Zu warm tritt das Tannin hervor; zu kalt friert die Frucht ein.
Der sprudelnde Joker
Ein Brut Nature oder ein guter Crémant wirkt Wunder: feine Perlage, sauberer Mund, Tempo am Tisch. Schweizer Schaumweine lohnen hier die Entdeckung.
Kurz gesagt: Das Meer liebt Frische, Präzision und den Verzicht auf neues Holz. Lassen Sie kraftvolle Weine ruhen, wählen Sie Lebendigkeit und Salzigkeit. Und wenn Sie zweifeln, öffnen Sie einen gut geschnittenen Chasselas: Zu Muscheln ist das wie ein Spaziergang auf dem Deich an einem Sommerabend – es versteht sich von selbst.
