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Kork: kleiner Pfropfen, große Geschichte

Von Anne
Winzerin im Wallis.
Ein Stück Rinde, das eine Welt versiegelt. Der Korken hat Jahrhunderte überdauert, von antiken Amphoren bis zu den Abendessen von heute, und ist zum kleinen Totem unserer Flaschen geworden. Woher kommt er, warum hat er diesen Platz erobert, und was setzen ihm moderne Alternativen entgegen? Wir entkorken die Geschichte.
Von Amphoren zum „Pop»: ein langer Umweg
Die Griechen und Römer kannten Kork bereits und nutzten ihn, um einige Amphoren zu verschließen. Doch über Jahrhunderte wurde Wein vor allem in Fässern transportiert und anschließend in Karaffen umgefüllt. Der Korken blieb unauffällig, ersetzt durch Holz, Wachs, geöltes Tuch.
Alles ändert sich im 17. Jahrhundert, als die Glasflasche gleichmäßiger und stabiler wird. Man kann endlich dicht verschließen, Aromen bewahren und den Wein reisen lassen. Kork, gewonnen von der mediterranen Korkeiche, setzt sich durch: leicht komprimierbar, dicht, zuverlässig. In der Champagne befestigte man ihn zunächst mit einer Schnur, bevor die Agraffe aufkam. Das „Pop»-Moment stammt von dort und hat unsere Tische nie verlassen.
Warum der Kork gewonnen hat
Seine Stärke liegt in sehr einfachen Eigenschaften, die jeder Liebhaber beim Öffnen einer Flasche spürt.
- Sein elastisches Gedächtnis: Man komprimiert ihn, er nimmt seine Form wieder an und dichtet den Flaschenhals ab.
 - Zuverlässige Dichtigkeit, und doch lässt er einen Hauch Luft durch – ideal für die Reifung.
 - Ein natürliches, leichtes, nachwachsendes Material: Die Rinde wird geerntet, ohne den Baum zu fällen.
 - Ein sensorisches Ritual: der Geruch von Kork, der Widerstand unter dem Korkenzieher, das kleine Seufzen beim Öffnen.
 
Im Keller wie am Tisch schafft dieser Nutzungskomfort eine klare Verbindung zwischen Geste und Genuss.
Die Kehrseite: der berühmte „Korkgeschmack»
Manchmal riecht der Wein nach nassem Karton, modrig, schimmelig. Das ist der Korkgeschmack, meist verursacht durch ein Molekül namens TCA, das den Kork (oder andere Materialien im Keller) kontaminieren kann. Verbesserte Sortierung und Behandlungen haben das Risiko stark gesenkt, ganz verschwunden ist es nicht. Wenn es passiert, wird nicht diskutiert: Die Flasche wird ersetzt. Das ist frustrierend, aber besser, neu und sauber zu starten.
Korken, Schraube oder Synthetik: eine Stilfrage
Heute teilt sich Kork die Bühne mit dem Schraubverschluss sowie technischen oder synthetischen Korken. Kein Dogma: Man wählt je nach Wein und seinem Bestimmungsweg.
- Schraubverschluss: praktisch, zuverlässig, perfekt für Weine, die jung getrunken werden und die Frische bewahren sollen.
 - Technikkork (sauberer Agglomerat): gleichmäßig, guter Kompromiss für eine angemessene Reifezeit.
 - Naturkork: für die lange Lagerung und die Emotion des Öffnungsrituals.
 
Merken Sie sich dies: Es ist keine Frage absoluter Qualität, sondern der Intention. An unseren Hängen nutzen wir alle drei Optionen, je nach gewünschtem Stil.
Zum letzten Glas
Wenn Sie eine Flasche lagern möchten, bevorzugen Sie Naturkork und lagern Sie sie liegend, damit der Korken feucht bleibt. Für einen frischen Weißwein, der im Sommer getrunken wird, wirkt ein Schraubverschluss Wunder. Das Wesentliche? Öffnen, riechen, probieren, teilen. Der Verschluss – welcher auch immer – ist nur der Pass. Die Reise ist der Wein.
