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Erstes Dinner: der Wein, der beide überzeugt


Von Manu
Weltweit anerkannter Sommelier.
Erstes Abendessen zu zweit. Sanftes Licht, ein einfaches, aber sorgfältig zubereitetes Gericht, ein wenig Lampenfieber – und eine Flasche, die beide überzeugt. Welchen Wein öffnen, ohne daneben zu greifen? Ein Wein, der spricht, begleitet, beruhigt. Kein Anlass zum Protzen, nur den richtigen Takt setzen.
Inszenierung: feine Perlen, leichte Stimmung
Perlen machen Appetit und lockern die Schultern. Bevorzugen Sie trockene (Brut) und leichte Schaumweine, um die Frische zu bewahren. Das ist der Soundtrack eines gelungenen frühen Abends – zu Canapés, einem Salat, Sushi oder ganz ohne Begleitung.
- Sichere Wahl: Winzer-Champagner Brut – Spannung, Eleganz, niemals zu viel.
- Schweizer Schaumwein nach traditioneller Methode: Mauler Brut, Neuenburg – präzise, klar.
- Crémant aus der Loire oder dem Jura – feine Perlage, sanfter Preis.
Brut bedeutet nicht süß. Steht auf dem Etikett «Extra Brut» oder «Brut Nature», ist es noch trockener: perfekt als Aperitif.
Verbündeter Weißwein: aromatisch, trocken, nicht protzig
Ein Weißwein, der gut duftet, ohne Süße, begleitet ohne zu dominieren. Ideal, wenn Sie beim Menü unsicher sind. Gesucht ist Energie, nicht Holz.
- Schweizer Chasselas (Fendant) glasklar – zart, salzig, passt zu allem: Gemüsefondue, Fisch, Geflügel.
- Albariño (Rías Baixas) oder Vermentino (Ligurien, Korsika) – weißes Obst, Zeste, Meer.
- Deutscher Riesling «trocken» – Zitrone, Stein, sehr präzise.
«Aromatisch» heißt duftbetont. «Trocken» heißt nicht süß. Einfach, wirkungsvoll, beruhigend.
Roter ohne Schwere: Charme statt Demonstration
Meiden Sie kräftige, holzbetonte Rote. Suchen Sie Frucht, Frische und weiche Tannine. Leicht gekühlt servieren (14-16 °C): Das Gespräch wird klarer.
- Pinot Noir (Graubünden, AOC Bündner Herrschaft, oder regionale Bourgogne) – Finesse, Kirsche, Samt.
- Gamay (Beaujolais Villages oder Cru wie Fleurie, Chiroubles) – saftig, floral, sehr anschmiegsam.
- Barbera d’Asti – viel Frucht, wenig Tannin, eine Säure, die das Essen trägt.
Wenn Sie noch zögern … setzen Sie auf die «Chamäleons»
Für ein Überraschungsmenü oder spontane Küche greifen Sie zu Allroundern, die Alltagsgerichte lieben: Fisch, Pasta, geröstetes Gemüse, Geflügel.
- Drei Chamäleons: Brut-Champagner, präziser Chasselas, feiner Beaujolais. Kaum etwas kann schiefgehen.
- Kluges Budget: 18-35 Fr. reichen für eine verlässliche Flasche, oft besser als ein überteuerter «großer Name».
Meiden Sie stark holzbetonte, marmeladige oder alkoholschwere Weine: Sie nehmen am Tisch den ganzen Platz ein.
Letzter Tipp, und der einfachste
Wählen Sie einen Wein, der Ihnen bereits gefällt. Sagen Sie zwei Worte dazu – eine Erinnerung, eine Landschaft, ein Duft. Dafür ist Wein da: erzählen, verbinden. Und wenn Sie zwischen zwei Stilen schwanken, kaufen Sie zwei Halbflaschen: einen lebhaften Weißen zum Start, einen leichten Roten zum Weitertrinken. Der Abend entscheidet über den Rest.
Im Grunde braucht ein erstes Dinner kein großes Spektakel. Nur einen gut gewählten Wein, richtig temperiert serviert, der den Lächeln Raum lässt. Den Rest schreibt Ihre Geschichte.