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Douro, jenseits des Portweins

Von Greg
Liebhaber guter Weine und Kuriositäten.
Ein Fluss, Terrassen, ein Achterbahn-Klima
Der Douro schlängelt sich zwischen stufenartig zurechtgeschnittenen Hügeln. Das sind schmale, von Trockenmauern gestützte Terrassen. Der Boden besteht vor allem aus Schiefer, einem geschichteten Gestein, das die Wärme am Tag speichert und nachts wieder abgibt. Ergebnis: sehr reife, konzentrierte Trauben, die dennoch durch Wind und Höhe bewahrt werden.
Die Winter können bissig sein, die Sommer glühend heiß. Die Erträge sind gering, aber oft von hoher Qualität. Manche Weinberge liegen hoch oben, andere kleben am Fluss: Diese Spannweite bringt kontrastreiche Stile hervor, vom kraftvollen Rotwein bis zum straffen Weißwein.
Das Reich der Cuvées
Die Besonderheit des Douro? Man setzt nicht auf Einzelstars, sondern aufs Ensemble. Die Weine sind oft Cuvées, also Mischungen mehrerer Rebsorten. In alten Parzellen sind die Rebsorten sogar zusammen angepflanzt – das nennt man „vinhas velhas».
Einige Namen, die Ihnen auf den Etiketten begegnen:
- Rot: Touriga Nacional (Blüten und Struktur), Touriga Franca (Frucht und Geschmeidigkeit), Tinta Roriz (Gewürze), Tinta Barroca, Tinto Cão.
- Weiß: Rabigato (Frische), Viosinho (feine Aromen), Gouveio, Códega do Larinho.
Diese Mischungen ergeben vollständige Weine: Duft, Substanz, Frische. Man muss nicht alles auswendig kennen: Balance ist die lokale Obsession.
Rot, Weiß … und der wohlwollende Schatten des Portweins
Die Rotweine aus dem Douro sind oft dunkel, mit Noten von Brombeere, Pflaume, Veilchen und trockenem Kräuterduft. Die Tannine können spürbar sein: Ein kurzer Aufenthalt in der Karaffe hilft sehr. Die besten verbinden Kraft mit Höhenfrische – ein seltenes Duo in diesen Breiten.
Die Weißweine überraschen. Man würde schwere Weine erwarten; oft sind sie jedoch straff, salzig, zitronig, mit schöner Textur. Perfekt zu gegrilltem Fisch, jodigen Tapas oder Ziegenkäse.
Und natürlich gibt es den Portwein. Ruby, Tawny, Vintage … er hat dem Tal seinen Ruf eingebracht. Doch die leise Revolution sind die trockenen Weine: gleiche Präzision, weniger Zucker, mehr für den Tisch.
Wie man sie auswählt und serviert
Für den Einstieg empfiehlt sich ein Douro-Rotwein „aus der Höhe» (Höhenangabe oder kühle Lagen), um Frische zu bewahren, oder ein trockener Weißer aus Rabigato/Viosinho für Lebendigkeit. Servieren Sie Rotweine leicht gekühlt, bei etwa 15-16 °C, und karaffieren Sie junge Gewächse. Weißweine sollten nicht eiskalt sein.
- Einfache Pairings: Lamm vom Grill, geröstetes Gemüse, Pilzrisotto, Bacalhau, Hartkäse.
- Süßhunger: Ein Portwein Late Bottled Vintage zu einem Schokoladendessert – einfach und gelungen.
Vertrauen Sie Ihrem Geschmack: Der Douro liebt ehrliche Küche und Geselligkeit.
Zum Schluss
Der Douro ist die Energie einer Landschaft im Glas: Reben, die am Himmel zu hängen scheinen, autochthone Rebsorten und die Geduld der Menschen. Wenn Sie charakterstarke, aber nachvollziehbare Weine mögen, nur zu. Starten Sie mit einem Höhen-Rotwein für den Kick, einem salzigen Weißen für die Überraschung und lassen Sie den Portwein den Abend beschließen. Und halten Sie die Augen offen: Hinter jeder Terrasse steckt oft eine schöne Geschichte zum Trinken.
