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Rhônetal: Schlüsselrebsorten, smarte Pairings

Rebsorten der Rhône: Syrah, Grenache, Viognier auf Karte und in Gläsern
Mélanies Favorit

Von Mélanie

Weinhändlerin

Das Rhônetal ist ein Mosaik aus Landschaften, Terroirs und Rebsorten. Von Norden nach Süden ändern sich die Weinstile, doch jeder erzählt eine Geschichte aus Sonne, Mistral und Handwerkskunst. Und vergessen wir nicht, dass dieser Fluss in der Schweiz, in den Walliser Alpen, entspringt und dort ebenfalls ein einzigartiges Weinbaugebiet prägt. Welche typischen Rebsorten lassen das Rhônetal also vom helvetischen Gletschereis bis zu den mediterranen Ebenen vibrieren?

Die Rhône in der Schweiz: Das Wallis und seine Schätze

Noch bevor sie die französische Grenze überschreitet, bewässert die Rhône das Wallis. Dort nährt sie ein Weinbaugebiet, das reich an autochthonen Rebsorten ist. Die berühmteste? Die Petite Arvine, ein lebhafter, salziger Weißwein – der perfekte Begleiter zu Raclette oder Seefisch. Daneben liefert der Cornalin rassige, fruchtige Rote, während sich die Humagne Rouge durch ihren wilden, würzigen Charakter auszeichnet.

Doch das Wallis beherrscht auch die „internationalen» Rhône-Rebsorten. Die Syrah hat hier eine zweite Heimat gefunden und bringt tiefe, elegante Weine hervor, die bisweilen mit großen französischen Appellationen konkurrieren. Ein Beweis dafür, dass die Geschichte des Rhônetals grenzüberschreitend ist.

Im Norden Frankreichs: Syrah solo

Im nördlichen Rhônegebiet herrscht eine Rebsorte vor: die Syrah. Sie ist der rote Inbegriff prestigeträchtiger Appellationen wie Côte-Rôtie, Hermitage oder Cornas. Hier zeigt sich die Syrah in voller Finesse: Aromen von dunklen Früchten, Veilchen und Pfeffer, mit einer Eleganz, die Genießer weltweit begeistert.

Bei den Weißen dominieren Marsanne und Roussanne; sie liefern großzügige, duftige Weine – ideal zu sahniger Geflügelküche oder edlem Fisch.

Im Süden: die Kunst der Assemblagen

Je weiter man Richtung Avignon hinabsteigt, desto wärmer wird das Klima und desto zahlreicher die Rebsorten. Hier dominiert die Assemblage – fast wie das Komponieren einer Symphonie.

  • Grenache: die Königsrebsorte des Südens, sonnenverwöhnt, für üppige, warme Weine – die Stars der Côtes-du-Rhône und von Châteauneuf-du-Pape.
  • Syrah: bringt Farbe und Relief, mit würzigen Noten.
  • Mourvèdre: mediterrane Sorte, verleiht den Assemblagen Struktur und Tiefe.

Bei den Weißen begegnet man Clairette, Bourboulenc, Grenache Blanc oder Viognier, der mit Aprikosen- und Weißblütennoten verführt.

Ein Reichtum, der Grenzen überschreitet

Faszinierend am Rhônetal ist seine Kontinuität. Vom Schweizer Wallis bis zu den südlichen Ebenen verbindet der Fluss unterschiedliche, einander ergänzende Weinwelten. Vom rassigen Walliser Cornalin bis zur Syrah aus Hermitage, von der mineralischen Petite Arvine bis zum südlichen Grenache erzählt jede Etappe der Rhône eine eigene Facette.

Fazit

Das Rhônetal ist nicht nur eine französische Region: Es ist eine Reise, die in der Schweiz, in den Walliser Alpen, beginnt und im Mittelmeer endet. Seine Rebsorten zu verkosten heißt, dem Lauf des Flusses in seiner ganzen Länge zu folgen. Fragen Sie sich also beim nächsten Syrah: Stammt er von den steilen Hängen von Cornas oder von den sonnigen Terrassen des Wallis? In beiden Fällen steht am Ursprung der Geschichte stets die Rhône.

Häufige Fragen zu den Rebsorten des Rhônetals

Was ist der Unterschied zwischen nördlicher und südlicher Rhône ?
Der Norden ist kühl, granitisch, geprägt von Syrah und strukturierten Weißweinen (Viognier, Marsanne, Roussanne). Der Süden ist mediterran, auf Kieselsteinen, dominiert von Grenache und Assemblagen.
Woran erkennt man eine Syrah aus dem Norden im Glas ?
Dunkle Farbe; Nase von schwarzem Pfeffer, Veilchen, Olive; schlanker Gaumen, polierte Tannine, ausgeprägte Frische. Rauchige/Schinken-Noten zeigen sich mit der Reife.
Welche Gerichte passen am besten zu einem südlichen Grenache ?
Sonnenküche: Lammbraten, Ratatouille, Tajine, Gemüsepizza oder Merguez. Bei etwa 16-17 °C servieren, um die Saftigkeit zu bewahren.
Ist Viognier süß ?
Nein: Er ist meist trocken, aber sehr aromatisch (Pfirsich, Aprikose, Orangenblüte). Bei 10-12 °C servieren, um seine Spannung zu erhalten.
Marsanne vs. Roussanne: Worin liegen die Unterschiede ?
Marsanne bringt Volumen, feinen Honigton, Steinobst; Roussanne steuert vornehme Säure, florale Finesse und Lagerpotenzial bei. Zusammen zeichnen sie große Tischweißweine aus.
Wann dekantiert man einen Rhône-Wein ?
Junge Syrah: 30-60 Min. Kräftiger Grenache: Dekantieren hilft, den Alkohol einzubinden. Weiße aus Marsanne/Roussanne: 10-15 Min. Luft genügen.
Welche Appellationen bieten das beste Preis-Genuss-Verhältnis ?
Côtes du Rhône und Côtes du Rhône-Villages, Crozes-Hermitage (rot/weiß), Saint-Joseph (rot), Lirac und Vacqueyras liefern oft ein hervorragendes Genuss/Preis-Verhältnis.
Wie lange lagert man einen Châteauneuf-du-Pape ?
Je nach Stil: 5-8 Jahre für reife Frucht; 10-15 Jahre (oder mehr) für die Komplexität von Feige, Leder, Trüffel – besonders mit Mourvèdre-Anteil.
Welche Rhône-Weißen zu Meeresfrüchten ?
Clairette und Bourboulenc für salzige Frische; einige Cuvées mit Picpoul/Picardan. Vermeiden Sie zu üppige Weiße bei sehr jodhaltigen Gerichten.
Bei welcher Temperatur serviert man Rhône-Rotweine ?
Norden: 15-16 °C; Süden: 16-17 °C. 20-22 °C vermeiden: Wärme betont Alkohol und Tannine.