Eine Käseplatte ist ein Versprechen: Genuss, Geselligkeit – und manchmal ein wenig Chaos. Zwischen einem cremigen Brie, einem gereiften Comté, einem Ziegenkäse und einem kräftigen Blauschimmel – welcher Rotwein schafft es, nicht ins Straucheln zu geraten? Gute Nachricht: Es gibt einfache Wege, um Fehlgriffe zu vermeiden und die Geschmacksknospen zum Singen zu bringen.
Ein zu kräftiger Roter – und alles bricht zusammen
Der häufigste Fehler? Eine große, tanninreiche Flasche öffnen, etwa einen durchtrainierten Cabernet Sauvignon oder einen Bordeaux mit viel Lagerpotenzial. Käse – besonders die cremigen Sorten – verträgt sich schlecht mit so harten Tanninen. Das Ergebnis: bittere Noten setzen sich durch, der Käse wirkt metallisch. Kurz: ein Streit statt ein harmonisches Duo.
Sanfte, fruchtige Rote
Für eine gemischte Käseplatte sind leichte bis mittelkräftige Rotweine mit viel Frucht und wenigen Tanninen die bessere Wahl. Sie respektieren die Vielfalt der Käse, ohne sich aufzudrängen. Hier ein paar sichere Werte:
Pinot Noir: ideal zu Weichkäse wie Brie oder Camembert. Seine Feinheit spiegelt die Milde des Käses wider.
Gamay: lebendig, fruchtig, ein echtes Chamäleon zu Hartkäse wie Comté, Beaufort oder Bergtomme.
Weicher Merlot: passt zu kräftigeren Käsesorten, hüllt den Gaumen ein, ohne ihn zu überfordern.
Ein Wein für alle? Fast unmöglich
Eine Käseplatte ist wie ein Abendessen mit Gästen, die sehr unterschiedliche Charaktere haben. Es ist schwer, allen mit einer einzigen Flasche gerecht zu werden. Die Lösung? Zwei Weine öffnen: einen leichten, fruchtigen Roten für die milden Käsesorten und einen trockenen oder leicht süßlichen Weißen für die kräftigen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Weißwein passt oft besser zu Käse als Rotwein. Aber das ist eine andere Diskussion…
Fazit
Zur Käseplatte sollte man auf Flexibilität und Geselligkeit setzen. Lassen Sie die großen, tanninreichen Rotweine fürs Wild im Keller und wählen Sie lieber unkomplizierte, fruchtige Rote im Bereich von 12 bis 20 Franken. Sie passen zum Käse, ohne ihn zu erschlagen – und sorgen dafür, dass Ihre Gäste zufrieden nach Hause gehen. Denn am Ende geht es beim Wein genau darum: das Zusammenspiel, das den Tisch fröhlicher macht.
Häufige Fragen zu Rotwein und Käseplatte
Kann man zu einer gemischten Platte nur einen Rotwein servieren ?
Ja, wählen Sie einen leichten, fruchtigen und tanninarmen Roten (Gamay oder Dôle) mit etwa 12-13 % Vol., serviert bei 12-14 °C. Er begleitet die meisten Käse ordentlich, außer sehr kräftige Blauschimmel, die einen süßen Roten (Banyuls, Maury, Porto Tawny) bevorzugen.
Welche Rotweine sollte man zu Käse vermeiden ?
Vermeiden Sie sehr tanninreiche, holzbetonte oder überreife Rotweine (kräftige Cabernets, extrahierte Syrahs, starkes Barrique). Tannine greifen das Fett an und machen die Kombination bitter und adstringierend. Bevorzugen Sie Frische, feine Tannine und wenig neues Holz.
Welche Temperatur für Rotwein zum Käse ?
Servieren Sie leichte Rote bei 12-14 °C: ein kurzer Aufenthalt im Kühlschrank (15-20 Minuten) reicht. Süße Rote für Blauschimmel schmeckt man eher bei 14-16 °C. Zu hohe Temperatur betont Alkohol und Tannine.
Gute Schweizer Optionen mit kleinem Budget (CHF 12-20) ?
Dôle aus dem Wallis auf der Frucht, Gamay aus Genf oder ein Beaujolais-Villages. Das sind ausgezeichnete Begleiter für Brie, Tommes und Raclette, leicht zu finden und gesellig.
Welcher Rote zu Gruyère AOP, Comté oder Sbrinz ?
Wählen Sie Rotweine mit Frische und polierten Tanninen: eleganter Cornalin aus dem Wallis, geschmeidiger Humagne Rouge, Mondeuse aus Savoyen, unholziger Barbera oder frischer Blaufränkisch. Sie bringen die Nuss- und Kräuternoten der Bergkäse zur Geltung.
Was zu Blauschimmel servieren, wenn ich beim „Roten» bleiben möchte ?
Bevorzugen Sie einen natürlichen süßen oder aufgespriteten Rotwein: Banyuls, Maury, Porto Tawny. Ihre Süße umhüllt Salz und Schärfe des Blauschimmels und schafft Harmonie (Backpflaume, Kakao, karamellisierte Nüsse).