Ihr Warenkorb ist gerade leer!
Aperitif-Weißweine: frisch, klar, unwiderstehlich

Von Manu
Weltweit anerkannter Sommelier.
Oliven auf dem Tisch, eine Tomme, die sanft schwitzt, knusprige Chips. Was öffnen wir zum Aperitif ? Einen Weißwein, der wachküsst, Appetit macht, den Mund wässrig werden lässt. Keine großen Worte nötig : Suchen wir Frische, schlichte Präzision und dieses kleine «Noch-ein-Schluck», das das Gespräch verlängert.
Der Geist des Aperitifs
Ein guter Aperitif bereitet vor, statt zu sättigen. Er soll den Gaumen öffnen, nicht ermüden. Also Kurs auf Weißweine mit klarer Frische, trocken, wenig holzbetont, mit moderatem Alkohol. Die Säure – diese tonische Seite, die durstig macht – ist Ihre Verbündete. Die Aromen ? Eher Zitrone, Apfel, feine Kräuter als schwere Exoten. Und wenn eine salzige Note dabei ist, ist es wie die Brise, die über die Terrasse weht.
Perlen oder keine Perlen ?
Perlen haben zum Aperitif eine magische Wirkung. Sie beleben den Tisch, reinigen den Gaumen, bringen das Gespräch in Schwung. Wählen Sie sie schön trocken (brut bis extra brut), um den Süßeffekt mit gesalzenen Mandeln zu vermeiden. Bevorzugen Sie eine feine Perlage, die eher streichelt als explodiert. Ein Schweizer Schaumwein nach «méthode traditionnelle», ein guter Crémant, ein Cava Nature wirken Wunder. Servieren Sie kühl, aber nicht eiskalt, in einem Tulpenglas statt in einer Flöte, damit die Aromen sprechen können.
Weißweine, die das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen
Für einen gelungenen Apéro sind einige Stile narrensicher. Die Idee : präzise Frucht, ein tonischer Gaumen, wenig oder kein Holz. Hier eine kleine Shortlist, mit der man kaum falsch liegt.
- Chasselas (Waadt, Genf, Wallis/Fendant) – Zart, geradlinig, oft salzig. Perfekt zu Tomme, Saucisson, Fischrillettes.
- Petite Arvine – Zitrone, Grapefruit, salzige Note. Großartig zu Oliven, Anchovis, Gemüsetartelettes.
- Heida/Savagnin – Mehr Struktur, alpine Kräuter, schöne Spannung. Ideal zu Hartkäse und Mandeln.
- Sauvignon Blanc (straffe Version) – Feine Kräuter, Zitrus, lebendiges Finale. Servieren zu Frischziege, Rohkost, Dips.
- Albariño oder Vermentino – Weißes Obst, Meeresbrise, saftiger Gaumen. Tapas, Garnelen, Calamari: Volltreffer.
- Muscadet sur lie – Ultrapräzise, jodig, zitrisch. Austern, Fischterrine, Naturchips … und das Leben ist schön.
Merken Sie sich die einfache Regel : lebhaft, trocken, klar. Wenn das Etikett Vanille, Kokos oder «Ausbau im neuen Fass» verspricht, lassen Sie ihn für den Aperitif lieber links liegen. Besser neues Holz vermeiden, das den Start beschwert.
Clever kombinieren, Fehltritte vermeiden
Zu Oliven und Charcuterie regiert die Frische. Ein Chasselas oder eine Petite Arvine küsst das Salz und zieht weiter. Käse ? Hartkäse verlangt nach einem trockenen, präzisen Weißwein. Frischer Ziegenkäse – denken Sie an Sauvignon. Milde Gewürze oder großzügiger Hummus ? Wählen Sie einen aromatischen, aber nicht süßen Weißwein, um das Tempo zu halten.
Beim Servieren zielen Sie auf 8-10 °C. Zu kalt, und der Wein verschließt sich; zu warm, fällt er in sich zusammen. Eine kurze Karaffierung kann einen etwas schüchternen Weißwein aufwecken. Und scheuen Sie den zweiten Korken nicht: Der Aperitif ist zum Teilen da.
Kurz: Der Apéro braucht keine Spezialeffekte. Ein präziser Weißwein, ein Hauch Salinität, gut gewählte Perlen, wenn Ihnen danach ist. Und vor allem die richtige Gesellschaft: Sie verleiht dem Glas den schönsten Nachhall.
