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Sancerre am Tisch: Gebrauchsanweisung

Von Manu
Weltweit anerkannter Sommelier.
Meer, Seen und Flüsse: ideale Spielwiese
Der weiße Sancerre (100 % Sauvignon) liebt Jod. Seine Frische peitscht wie eine kurze Welle, und seine klare Frucht rückt die Dinge wieder zurecht. Denken Sie an einfache Gararten, geradlinige Würzung – den Rest erledigt er.
- Austern, Strandschnecken, Garnelen natur: die naheliegendste Kombination.
- Ceviche oder Tatar von weißem Fisch: Zitrone, Koriander, Sancerre… und alles fügt sich.
- Sushi und Sashimi: die Reinheit des Fisches trifft die Reinheit des Weins.
- Barsch-, Felchen- oder Forellenfilets: in Butter mit Zitrone gebraten – Treffer.
- Räucherlachs: der Wein schneidet durch das Fett, ohne Schwerfälligkeit.
Einfache Regel: Je puristischer das Gericht, desto mehr glänzt Sancerre. Saucen stapeln ist unnötig.
Käse, grünes Gemüse und smarte Vinaigrettes
Im Nachbardorf entsteht der lokale Star: der Crottin de Chavignol. Mit einem weißen Sancerre ist die Paarung fast lehrbuchhaft: Der Ziegenkäse liefert den Schmelz, der Wein die Spannkraft. Doch dabei wollen wir es nicht belassen.
- Salat mit warmem Ziegenkäse, leichter Honig: Süße gegen Lebendigkeit – Balance ist der Schlüssel.
- Weiße oder grüne Spargel: Sancerre zähmt die Bitterkeit. Bitte eine leichte Sauce.
- Erbsen, Ackerbohnen, frische Kräuter: der Wein beantwortet das Grün des Gerichts.
- Tomaten-Mozzarella, aber mit einer Vinaigrette nicht zu sauer: Der Wein mag keine Zitronen-Übertreibung.
Tipp: Wenn Ihre Würzung etwas sticht, fügen Sie einen Hauch Olivenöl oder eine süße Note (Honig, Apfel) hinzu, um alles zu versöhnen.
Wenn es anzieht: milde Gewürze und asiatische Küche
Sancerre mag keine Chili-Feuer, aber er liebt duftige Gerichte. Setzen Sie auf Aromaintensität statt auf Hitze.
- Leichte Thai-Küche: Zitronengras, Ingwer, Kräuter. Perfekt zu gedämpftem Fisch oder Huhn in wenig süßer Kokosmilch.
- Sommerrollen, Salat aus grüner Papaya: Frische auf Frische.
- Mildes Gemüsecurry: Der Wein klärt den Gaumen und macht Lust auf den nächsten Bissen.
Ist das Gericht sehr scharf, wirkt der Wein härter. Ein Gang weniger Chili, ein Gang mehr Kräuter.
Rot und Rosé: nicht vergessen
Sancerre ist nicht nur Weiß. Der Rote (Pinot Noir) spielt die Geschmeidigkeit, der Rosé die Aperitif-Frische. Beide lieben die Schlichtheit.
- Rot: feine Charcuterie, Brathähnchen, gegrillter Thun- oder Lachs, Pilze. Leicht gekühlt servieren.
- Rosé: Sommersalate, Tapas, Pizza Margherita, gegrilltes Gemüse. Ein unkomplizierter Gast für die Mittagstafel.
Denken Sie in Texturen: Rot streichelt, Rosé löscht den Durst, Weiß dynamisiert. Sie bestimmen die Energie der Mahlzeit.
Zum Schluss ein praktischer Tipp: Für ein Abendessen ohne Fehltritt stellen Sie zwei Flaschen auf – einen weißen Sancerre zum Einstieg (Meer, Gemüse, Ziegenkäse), einen Roten für den weiteren Verlauf (Geflügel, Grilladen) – und lassen Sie Ihre Gäste die Kombinationen nach Lust probieren. Servieren Sie den Weißen kühl, aber nicht eiskalt, den Roten nur leicht gekühlt. Und denken Sie daran: Wenn das Gericht atmet, spricht Sancerre. Er muss nicht schreien, um gehört zu werden.
