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Knackige Weiße für Meeresfrüchte

Von Biggy
Neugierig und genussfreudig.
Kurs auf Frische
Zu Muscheln und Krustentieren sucht man Frische, Geradlinigkeit, eine salzige Spitze. Kurz: trockene, lebhafte Weißweine, wenig oder gar nicht im Holz ausgebaut. Jod liebt Säure, nicht Wucht. Vergesst zu fette oder süße Weiße: Sie überladen den Gaumen. Sucht die Meeresbrise im Glas.
Schnelle Empfehlungen nach Muschelart
Zur Orientierung gehen wir von der Platte aus und servieren die Weine als natürliche Komplizen:
- Austern: ein Muscadet sur lie mit Noten von nassem Stein und Zitrone. Das ist die klassische, klare, präzise Kombi.
- Venusmuscheln, Wellhornschnecken, Strandschnecken: ein Picpoul de Pinet oder ein sehr trockener Vermentino. Knackig, salzig, spült und belebt.
- Garnelen, Krabben: geradliniger Sauvignon Blanc (Sancerre, Menetou-Salon) oder ein Albariño aus den Rías Baixas. Zeste, weiße Blüten, Energie.
- Kaisergranat, Hummer natur: feine Perlage mit einem Extra-Brut-Champagner oder einem sehr trockenen Crémant. Still getrunken wirkt ein straffer Chablis Wunder.
- Gekochte Muscheln (Miesmuscheln, Tellinen): trockener Riesling aus dem Elsass oder ein rassiger Vinho Verde. Das sprüht vor Frische.
Goldene Regel: Je roher und jodiger der Biss, desto schärfer konturiert der Wein. Je mehr gekocht und gebuttert wird, desto mehr Substanz darf er haben – aber ohne Schwere.
Rosé und Rot, Mission möglich ?
Rosé ja, aber trocken und leicht. Perfekt zu Garnelen, maritimen Tapas, Aioli: Er erfrischt, ohne zu überdecken. Beim Rotwein Vorsicht. Tannine zanken sich gern mit Jod und erzeugen einen metallischen Ton. Wenn es wirklich Rot sein soll: sehr leicht, kühl serviert, fast rosé – denk an Glouglou-Gamay, Pineau d’Aunis, Poulsard. Und bleibt bei süßlichen Fleischstrukturen (Garnele, Taschenkrebs), ohne Zitrone und Essig.
Service: drei Gewinner-Handgriffe
Ein gutes Pairing ist auch eine gute Inszenierung. Drei einfache Reflexe:
- Temperatur: 8-10 °C, nicht eiskalt. Kälte betäubt Aromen und Jod.
- Gläser: ein klassisches Weißweinglas, nicht zu klein, damit er atmen kann.
- Würzung: Zitrone aufs Gericht, nicht ins Glas. Und sparsam mit dem Schalottenessig, der den Wein verhärten kann.
Wenn Mayonnaise mit im Spiel ist, wählt einen etwas fülligeren Weißen (Mâconnais ohne Holz, trockener Chenin). Zur Marinière geht es zurück zur Spannung: Sauvignon, Muscadet, Picpoul.
Als letzter Schluck
Der beste Maßstab ist das Gefühl von sauberem Meer im Mund: Es knackt, es klärt, man will den nächsten Bissen. Wechselt ruhig die Stile auf derselben Platte: ein Muscadet zum Start, ein Albariño zu den Krustentieren, zum Finale ein Glas Schaumwein. Und probiert nächstes Mal einen korsischen Vermentino oder einen Assyrtiko: Auch das Mittelmeer und die Kykladen halten wunderbare flüssige Austernmesser bereit.
