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4 Weinstraßen, die begeistern

Von Pierre
Weinliebhaber und -sammler.
Was ist einfacher als eine Straße – und doch … In Frankreich lassen manche die Herzen der Liebhaber höherschlagen. Postkartenlandschaften, Dörfer mit dem Duft warmen Steins, kühle Keller, in denen sich alles am einzelnen Glas entscheidet. Hier sind vier Routen, um ans Steuer zu steigen, die Augen zu öffnen und – vor allem – ins Gespräch zu kommen.
Elsass – die Postkarte zum Anbeißen
Die Elsässer Weinstraße zieht am Fuß der Vogesen entlang, zwischen schmucken Fachwerkhäusern und makellosen Hängen. Man probiert ausdrucksstarke Weiße – geradliniger Riesling, charmanter Gewürztraminer – und eine Küche mit großem Sinn für Gastfreundschaft. Es ist leicht, rhythmisch, köstlich.
Für Ihre Tour lohnen sich diese Stopps:
- Ribeauvillé – Riquewihr – Kaysersberg: mittelalterliche Gassen und Weingüter in Gehweite.
- Andlau und Mittelbergheim: kleine Erzeuger, große Lächeln, knackiger Silvaner.
- Colmar: ideale Basis, Winstuben und Museen für Abwechslung.
Das Geheimnis? Frühling oder Herbst anpeilen: goldene Reben, überschaubarer Andrang, sanftes Licht.
Burgund – die klare Linie
Die Route des Grands Crus zieht sich von Dijon nach Santenay wie ein ruhiges Band. Hier hat jede Parzelle einen Namen, eine Geschichte, einen Stil. Man nennt sie „Climats» – Lagenbezeichnungen, die Ausrichtung, Neigung und Gestein erzählen. Nichts Esoterisches: Es ist die Geografie, die ins Glas kommt.
Ein paar Anhaltspunkte, damit die Straße zu Ihnen spricht:
- Gevrey-Chambertin: Pinot Noir mit breiten Schultern, schnörkellose Bistros.
- Clos de Vougeot: ein mythischer Clos, ein Schloss, das den Rahmen setzt.
- Beaune: Keller, Hospices, ansteckende Energie rund um ein feines Glas.
Fahren Sie langsam: Zwischen zwei Rebzeilen fängt das Auge Nuancen ein, die der Gaumen wiederfindet.
Bordeaux – die D2 der Châteaux
Im Médoc reiht die Route des Châteaux du Médoc (die berühmte D2) neoklassizistische Silhouetten ins Licht des Ästuars. Die Rotweine setzen hier auf Assemblage, Balance und Tischkultur. Besichtigt wird oft nach Termin: ein Anruf, und man erwartet Sie.
Drei Stationen, die das Wesentliche rahmen:
- Margaux: Eleganz im Glas, Platanenalleen und Chartreusen.
- Pauillac: Ufer an der Gironde, Kraft, gut eingebunden in den Weinen.
- Saint-Estèphe: subtile Reliefs, Dorfambiente, herzliche, unverstellte Gastfreundschaft.
Wenn die Zeit es zulässt, weiter nach Saint-Émilion (blondes Gestein, charmanter Merlot) oder in die Graves (Pinienwälder, charaktervolle Weiße).
Von der Loire bis zur Rhône: zwei Flüsse, tausend Stimmungen
Die Loire entfaltet ihre Ruhe, die Rhône ihr Temperament. Zwischen Saumur und Sancerre: Höhlenkeller und leuchtende Weiße; von Tain-l’Hermitage bis zu den Dentelles de Montmirail: modellierte Reliefs und sonnige Rote. Man wechselt vom straffen Chenin zum würzigen Syrah, ohne den Faden zu verlieren: den des Genusses.
Damit die Karte im echten Leben andockt:
- Saumur – Montsoreau – Turquant: in den Tuff gehauene Gänge, feine Perlen, Landschaften per Rad.
- Sancerre – Chavignol: lebendiger Sauvignon und Ziegenkäse-Crottin – eine Kombination, die sofort klickt.
- Tain-l’Hermitage: zum Aussichtspunkt hinaufsteigen, die Steillage spüren, zum Probieren wieder hinunter.
- Dentelles de Montmirail: Pfade, Garrigue, Gläser Gigondas bei Sonnenuntergang.
Hier ist die Kamera genauso wichtig wie der Korkenzieher. Und das eine veredelt das andere.
Bevor Sie den Schlüssel drehen
Ein pragmatischer Rat: ein paar Besuche reservieren, beim Probieren das Spucken einplanen (das gehört zum Spiel) und Fahrer/in und Verkoster/in abwechseln. Eine kleine Kühlbox in den Kofferraum für Ihre Funde. Und Raum fürs Unvorhergesehene lassen: Die schönste Straße ist oft die, die zu einem unscheinbaren Schild abbiegt – und hinter einer halb geöffneten Kellertür ein Lächeln bereithält.
